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Asiatisches Doppel

Tischtennis Abteilung mit starkem Zugang. Zwei Spielerinnen im Kurzportrait

25.05.2023

Japan und China bringen Schwung in unsere TT-Abteilung

ETSUKO Tabuchi kommt aus Japan, sie spielt seit einigen Jahren in unserer Tischtennisgruppe, gehört zu den Trainingseifrigsten und ist allseits beliebt. Über ihre Leidenschaft zum Tischtennis als Ausgleich zum Leben sagt sie:
"Wegen eines Trainingsunfalls (Tischtennisplatte umgekippt, wie konnte das nur passieren? Bis heute unerklärlich! Resultat: großer Zeh gebrochen) konnte ich fast ein halbes Jahr kein Tischtennis spielen. Das war deprimierend, Verzweiflung pur. Aber: Mir wurde klar, wie wichtig TT für mich ist. Mein Fuß ist bis heute nicht richtig gesund, und doch bin ich wirklich glücklich, wieder TT spielen zu können. Ich lebe, um TT zu spielen (und nicht umgekehrt)."

Warum bist du beim TuSO?
"Mein erstes Probetraining beim TuSo: Ich klingel an der Hallentür und werde ausgesprochen freundlich begrüßt. Das tat mir gut, und ich habe mich gefreut. Bei einem anderen Verein war die Begrüßung – leider - ganz anders. 
Als ich angefangen habe zu spielen (erstes oder zweites Training), sagte mir jemand: ‚Sag mal, was ist denn das für ein Geräusch?’, schaute auf meinen Schläger und hat sich fast kaputt gelacht. Mein ‚0815-Schlagding’ hatte allenfalls Supermarkt-Qualität! Oh, je, dachte ich noch, aber mir wurde flugs ein ‚normaler, quasi Profi-Schläger’ geliehen und mir gezeigt, wie man ‚richtig’ spielen würde. Wie peinlich, dachte ich damals, und gleichzeitig: Wie nett und behilflich es hier zugeht. Damals war ich die einzige Frau (heute sind wir mittlerweile neun Damen) in der Tischtennisabteilung und dazu noch Ausländerin: für uns Japanerinnen keine einfache Sache. Ob ich wirklich mitspielen darf, dachte ich noch. Aber diese Unsicherheit ist ziemlich schnell verflogen. Es gab viele helfende Menschen, die sich um mich kümmerten, und es macht mir bis heute Spaß, trainieren zu können. Deshalb habe ich mich entschlossen, beim TuSO  zu bleiben – und in einer Mannschaft zu spielen."

Wie steht es um Freundschaften und „Feindschaften“ an der Platte aus deiner japanischen Sicht?
"Als Japanerin bin ich alles andere als eine Riesin (vom Körpermaß). Nicht nur bei den Punktspielen sind die Gegner:innen körperlich allesamt größer. Das ist keine einfache Sache in punkto Taktik und Strategie, besondern wenn es gegen Männer geht (ich spiele ja in der Männerliga), die an der Platte einfach stehen bleiben können und mit ihren Armen (für mich riesige) das ganze Spielfeld abdecken und alle Bälle erreichen können (was für mich äußerst schwer ist), aber das motiviert mich extrem!"
 
Was ist hier anders als in Japan?
"In Deutschland gibt es überall Tischtennisplatten im Freien. Das finde ich super, weil es jeder und jedem möglich ist, Tischtennis einfach auszuprobieren und zu spielen. Außerdem war es während der Covid-19-Pandemie so etwas wie eine Rettung – nicht nur um Sport zu treiben."
 
YANRAN Yang ist Chinesin und arbeitet seit einiger Zeit als Architektin in Hamburg. Sie ist erst seit kurzem bei uns – und wie man sagt, eine echte Verstärkung, menschlich und spielerisch. 

"Ich komme aus dem Reich der Mitte. Ehrlich, ich bin nicht wirklich gut im Tischtennis. Ich erwähne dass, weil es ein Missverständnis über China in Deutschland gibt (und vermutlich nicht nur hier): Tischtennis ist bei uns nicht so populär, wie man denkt. Die Spieler:innen, die mit dem Zelluloid besonders gut umgehen können, findet man keineswegs an jeder Straßenecke. Ich bin eine Anfängerin, die erst seit einigen Monaten Tischtennis spielt. Es ist mir ein bisschen peinlich, mich in der Welt des Tischtennis als Chinesin vorzustellen. Aber genau deshalb, weil ich nicht so gut spiele, habe ich mehr Motivation, fleißig zu trainieren.
Unsere TuSO-Halle ist nun der Ort, an dem ich mich am längsten außerhalb meiner Freizeit, Wohnung und Arbeitsstelle aufhalte. Hamburgs schöner Hafen hat mich dazu bewogen, hierher zu ziehen, und jetzt gibt mir TuSO einen Grund mehr, Hamburg nicht zu verlassen."

Warum spielst du beim TuSO?
"Die meiste Zeit verbringe ich mit offenen Augen vor dem Computer, und der Sport war lange Zeit nicht auf meiner To-Do-Liste. Aber sobald ich einen Schläger in die Hand nehme, kann ich gar nicht mehr aufhören. Dieses kleine Brett gibt mir so viel Motivation. Endlich kann ich in meinem Persönlichkeitsprofil erwähnen, dass ich Sport liebe. Klingt doch prima – und für Körper und Geist ist es auch noch gesund!"

Wie geht es dir in deiner Mannschaft beim TuSO?
"Die Menschen in unserer TT-Abteilung kommen wegen des Tischtennis, klar, aber es gibt noch mehr als das. Wir teilen die kleinen Dinge des Lebens, wir genießen die Sonne (manchmal auch in Hamburg) und sogar den (Elb-)Strand zusammen; mit unserer Mannschaft probieren wir Restaurants aus. Da können Etsuko und ich mit Bewertungen authentischer japanischer und chinesischer Restaurants helfen. Das macht mich glücklich und die anderen fröhlich. 
Last, but not least: Natürlich sollte ich nicht nur positive Dinge über unsere Abteilung erwähnen. Das wäre zu einfach. Ich muss mich ehrlich beschweren: Ich habe keine Zeit, meine geliebten Fernseh-Serien anzuschauen (ich bin zu oft beim Training). Meine Liste wird  immer länger und wartet noch darauf, dass ich sie endlich abarbeite (wird aber vermutlich nichts). Aber sorry (liebe Filmproduzenten), ich muss leider erst mein TT verbessern. Mit der Hilfe der lieben Menschen im Verein ist das nur eine Frage der Zeit. Ah Lee!" 

 

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